Dänische Doku gewinnt Sonderpreis "Global Lokal" beim Filmfest
Am 23. März wurden im Kleinen Haus des Theater Bremen die diesjährigen Preise des Filmfest Bremen verliehen, darunter auch erstmalig in Kooperation mit buten un binnen, dem Regionalmagazin von Radio Bremen, der Sonderpreis "Global Lokal". Die Auszeichnung für den besten Dokumentarfilm mit einem regionalen Fokus erhielt "As The Tide Comes In".
As The Tide Comes In (Dänemark, 89 Min., Regie Juan Palacios, Sofie Husum Johannesen)
Bild: Nicolai Dybdal Møller/Bryn Thomas
Die 27 Bewohner der kleinen dänischen Wattenmeerinsel Mandø sind an raue Wetterbedingungen und Überschwemmungen gewöhnt. Doch der Klimawandel und immer extremere Wetterereignisse stellen nun eine ernsthafte Bedrohung für die acht Quadratkilometer große Insel dar. Der letzte Bauer, Gregers, stellt sich mutig der drohenden Katastrophe. Anstatt sein Leben woanders aufzubauen, bleibt er hartnäckig und stellt sich der größten Herausforderung seines Lebens.
V.l.n.r.: Ilona Rieke (Festivalleitung), Spyridon Patsouras (Avant - Drag!), Mengzhu Xue (Before Then), Rebecca Blöcher (Mama Micra), Maria Kempner (Anna - A Tale For Tommorrow), Rachida El Garani (Rachid), Fritjhof Stückemann und Lotte Ruf (Another German Tank Story), Marc Sifrin (Festivalleitung), Ara Ball (L´Ourgagan F.Y.T), Alexander Diosegi, Elisa Freude und Lukas Brennecke (Alex & Lukas - Watt´n Meer), Jacqueline de Vugt (Como El Viento), Matthias Greving (Festivalleitung).
Bild: Manja Herrmann
Jurybegründungen
Jurorin Beatrice Schwehm, Dokumentarfilmerin, Produzentin und Dozentin aus Bremen, ist begeistert: "Husum Johannesen, die Co-Regisseurin des Filmes, ist visuelle Anthropologin. Sie verbringt mehrere Wochen mit den Inselbewohnern. Auf Grundlage ihrer Recherche entwickelt Regisseur Juan Palacios 40 kleine alltägliche Geschichten, die uns als Jury begeisterten. Behutsam, mit visueller Kraft und fantastischem Sounddesign, erzählen sie von einer Schicksalsgemeinschaft, deren Leben von den Gezeiten und dem weltweit steigenden Wasserspiegel bestimmt ist."
Als Zuschauer bin ich unmittelbar dabei – kein Tourist, der mit einer Reisegruppe in anderthalb Stunden über die Insel huscht. Ich lebe, liebe und leide mit den Protagonisten auf der Insel – immer auf Augenhöhe – unvergesslich und preiswürdig!".
Lars Rosentreter, Leiter buten un binnen TV.
Freddy Radeke, langjähriger Bremen Vier- und buten-un-binnen-Reporter und Comedy-Autor, meint: "Danke für diese neuen Horizonte im Humorspektrum von Dokumentarfilmen" und hat auch ein Beispiel parat:
"Der Protagonist steht im Watt am Ende der Welt, öffnet die Tinder-App und dann sucht die App eine Weile, bis eine Meldung erscheint: 'Sorry, es gibt keine Leute in deiner Gegend'."
Freddy Radeke, Reporter und Comedy-Autor
Sonderpreis "Global Lokal" beim Filmfest Bremen 2025
Sonderpreis-Figuren: Der goldene Mops
Bild: Filmfest Bremen | Manja Herrmann
In der Kategorie "Global Lokal" stehen regionale Besonderheiten aus aller Welt im Mittelpunkt. Es geht um Dokumentarfilme, die ganz nah dran sind an den Regionen und ihren Menschen und so das Publikum in ihren Bann ziehen. Stilistik, Erzählform und Länge sind den Filmschaffenden dabei völlig freigestellt, solange die spezifische Unnachahmlichkeit der beleuchteten Region herausgearbeitet wird. Dotiert ist der Sonderpreis "Global Lokal" des Filmfest Bremen in Kooperation mit buten un binnen mit 2.000 Euro.
