Luisa Böse: "Marie ist schnell"
Im "Tatort: Donuts" spielen Sie Marie. Erzählen Sie uns etwas über Ihre Rolle.
Marie ist schnell: Schnell im Entscheidungen treffen, schnell im Herz verschenken, schnell auf 180. Manchmal findet sie es schwierig, hundertprozentig zu dem zu stehen, was sie tut. Dass ihre Mutter irgendwie immer abwesend war, hat Marie tief geprägt und einen Panzer um sie herum wachsen lassen. Ich glaube, Marie hätte gerne einen Ort, an dem sie zur Ruhe kommen kann. Einen Ort, an dem sie geliebt wird und an dem die Menschen um sie rum bleiben – egal was passiert. Bis sie den gefunden hat, wird sie schnell bleiben. Und auch schnell weiterziehen.
Marie ist ein Geschwindigkeitsjunkie. Am Ende des Films fährt sie die "Donuts", wenn das Auto mit qualmenden Reifen im Kreis schliddert. Waren Sie bei den Stunts dabei und wie finden Sie die filmische Umsetzung?
Ich durfte vieles selbst umsetzen und ausprobieren, wofür ich wahnsinnig dankbar bin, weil es mich der Figur noch näherbrachte. Stuntfahrer Carl Stück und ich haben in den Drehpausen viel über das Driften gesprochen, damit seine Bilder mit meinen zusammenpassen. Die "Donuts" zu ziehen, war ein krasses Gefühl: Eine Gratwanderung aus dem schönen flauen Gefühl im Magen und dem Bewusstsein, dass es diesmal kein Spaß mehr ist, sondern ich, als Marie, umzingelt bin, wie ein wildes Tier. Viele der Stunts wurden aber auch parallel zu unseren Szenen gefilmt und ich habe sie dann zum ersten Mal im fertigen Film gesehen. Jetzt finde ich Marie noch großartiger! Beim Schauen war ich richtig gebannt, obwohl ich ja wusste, wie es ausgeht.