2007: Neuer Standort in der Bremer Innenstadt
Das Projekt "Radio Bremen Neu" kommt in die entscheidende Phase. Ab Sommer 2007 beziehen die ersten Redaktionen das neue Funkhaus an der Weser.
Zwischen August und Dezember 2007 bezieht Radio Bremen seinen neuen Standort im Stephani-Viertel in der Bremer Innenstadt. Nach und nach ziehen die Redaktionen und Abteilungen in die neuen Gebäude ein und nehmen den Betrieb auf. Am 4. September wird die erste TV-Sendung aus dem neuen Studio ausgestrahlt.
Die Kosten für den Neubau belaufen sich inklusive Technik auf etwa 80 Millionen Euro. Sie werden durch den Verkauf der Altimmobilien und einer von der ARD gewährten Strukturhilfe in Höhe von 64,4 Millionen Euro finanziert.
In den drei Gebäuden sind fast 18.000 Kubikmeter Beton verbaut und rund 500 Kilometer Kabel verlegt worden. Es gilt bei seiner Inbetriebnahme als das modernste Funkhaus Europas.
Viel Beton und halb so viel Platz
In den neuen Gebäuden vereint Radio Bremen die bisher getrennten Betriebsteile, muss dabei aber mit der Hälfte der bisherigen Fläche auskommen. Mehr als 33.000 Quadratmeter Fläche umfassten die bisherigen Funkhausgebäude in der Vahr (Hörfunk, Online, Verwaltung) und in Osterholz (Fernsehen). Am neuen Standort im Stephani-Viertel muss Radio Bremen mit der Hälfte des Platzes auskommen. Für die im Jahr 2008 rund 400 festangestellten und 150 freien Mitarbeiter*innen von Radio Bremen und seinen Tochter- und Beteiligungsgesellschaften bedeutet das, dass sie fortan auf einer Fläche von rund 17.000 Quadratmetern arbeiten werden.
Architektur steht für Offenheit, Kommunikation und Transparenz
Die drei vom Hamburger Architekt Jürgen Böge entworfenen Gebäude bekommen die Namen "Haus Diepenau", "Weser-Haus" und "Stephani-Haus". Obwohl die drei Häuser eine Einheit bilden, hat jedes von ihnen einen eigenen Charakter.
Weser-Haus und Stephani-Haus sind mit einer Glasfassade mit teilweise roten Scheiben versehen, womit sie sich an die Nachbarbebauung aus roten Backsteinen anpassen. Das Haus Diepenau in der Mitte zwischen diesen beiden ist auffällig durch seinen bügeleisenförmigen Grundriss. Feine Knicke in der Fassade, die eine Wölbung der Wände erlauben, lassen das Gebäude durch den Spiegel-Effekt der Außengläser als Solitär, also wie ein freistehendes, herausragendes Gebäude erscheinen.
Die Architektur soll im Äußeren widerspiegeln, was die innere Idee des Medienzentrums ist: Kommunikation, Austausch und ein Miteinander in der Arbeit von Kolleginnen und Kollegen, die bisher viele Kilometer voneinander entfernt getrennt in verschiedenen Stadtteilen Bremens gearbeitet haben. Die Gebäudegestaltung soll auch für Offenheit und Transparenz der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt stehen.
Modernste Technik ermöglicht enge und flexible Zusammenarbeit
Das Haus Diepenau ist das Herz des neuen Komplexes, hier sind Geschäftsleitung und die meisten Redaktionen untergebracht. Im Weser-Haus ist jede Menge Produktions-Technik für Hörfunk und Fernsehen verbaut, hier sind die Hörfunk-Wellen und die beiden Fernsehstudios "zuhause". Das größere der beiden Studios kann flexibel für Hörfunk, Fernsehen, aber für Off-Air-Veranstaltungen genutzt werden. Im Weser-Haus sind auch einige Bereiche an das ZDF und das Deutschlandradio vermietet, die hier ihre Korrespondentenbüros einrichten. Im Stephani-Haus an der Faulenstraße arbeiten die Mitarbeiter*innen der Archive und der Verwaltung. Ein großer Teil des Gebäudes ist vermietet.
Der neue Standort ermöglicht die gewollte enge räumliche und inhaltliche Zusammenarbeit der verschiedenen Redaktionen. Das neue hausweite und voll digitale Redaktions- und Serversystem und neue Arbeitsabläufe machen dies möglich. Audio- und Video-Material, aber auch Texte und Grafiken können von jedem Arbeitsplatz aus mehrfach genutzt werden und für verschiedene Medien aufbereitet werden.