Wer pflegt Mama?
Informationen zum Video
- Veröffentlicht am: 10. November 2023
- Verfügbar bis: 9. November 2025 Informationen zur Verweildauer
"Mama war auch für mich immer da. Also will ich sie im Alter nicht hängen lassen. Das bin ich ihr sogar schuldig. Oder?!" Das fragt bzw. sagt sich Reporterin Lena Oldach und begibt sich in Ihrer Reportage mit den Zuschauer:innen auf einen Pflege-Road-Trip. Lena und ihr Team gewähren einen Einblick in die häusliche Pflege: direkt, intim, schonungslos, zugleich berührend und immer respektvoll den Menschen gegenüber. Lena Oldachs Resümee ist auch ein Appell an die Zuschauer:innen: "Ich musste oft schlucken bei diesen Dreharbeiten. Und erkennen: Zu wissen, was familiäre Pflege bedeutet, ist gut, bevor sie passiert. Darüber reden ist besser, als auszublenden, was alle irgendwie betrifft." Das sagt eigentlich alles. Der Film ist für die ARD-Reihe "Rabiat" produziert worden und lief in einer gekürzten 12-Minuten-Version bei buten un binnen.
Kategorie: Worauf wir besonders stolz sind
Autorin: Lena Oldach
Sender/Sendung: Radio Bremen, buten un binnen
Erstsendung: 28.07.2022
Laudatio von Gesa Eberl
Manchmal reicht nur ein kurzer Blick in die Kamera. Als sie dabei zuschaut, wie ihre Protagonistin Sandra deren demente Mutter die Treppe hochbringt, zur Toilette begleitet oder duscht, fehlen Radio-Bremen-Reporterin Lena Oldach manchmal die Worte. Und trotzdem erzählen ihre Blicke so viel: die Gedanken an die eigene Mutter, die Überforderung, die Sorge. Selten sehen wir Beiträge, die so schonungslos ehrlich sind. Die uns wirklich zeigen, was ist. Was es bedeutet, seine Angehörigen häuslich zu pflegen. Die Autorin geht noch einen Schritt weiter: Sie bespricht die Möglichkeit der Pflege mit ihrer eigenen Mutter, zeigt ihr das eigene Drehmaterial – und lässt uns alle daran teilhaben. Es sind intime Momente, die wir mit den Frauen teilen. Dabei fühlen wir uns dennoch nie als Voyeure. Denn auch das schafft Oldach: die Fürsorge und Liebe füreinander abzubilden, ohne jeglichen Kitsch. Dafür sorgt auch die Ka-meraarbeit, die die intimen Szenen behutsam einfängt und sich in den wichtigen Momenten Zeit und Ruhe nimmt.