3nach9 am 20. Dezember 2024
In der Radio Bremen-Talkshow spricht der bekannte Fernsehkoch, Gastronom und Autor über einen länger zurückliegenden Feiertagsjob. Außerdem verrät er, warum er sich von Geschenken nur schwer trennen kann und wie er die Sache mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum sieht. Die Weihnachtsausgabe von Deutschlands dienstältester Talkshow läuft am Freitag, den 20. Dezember 2024 ab 22:00 Uhr – inklusive Schrottwichteln!
Starkoch Tim Mälzer war als junger Mann u. a. als Weihnachtsmann im Einsatz. In der aktuellen Ausgabe der Radio Bremen-Talkshow "3nach9" erinnert sich der heute 53-Jährige, dass er dabei vergleichsweise gut verdient habe. "Das war ein Vielfaches von einem normalen Job. Ich meine 40 Mark die Stunde", so Mälzer im Gespräch mit Gastgeber Giovanni di Lorenzo. Außerdem habe er gelernt, was Demut und Bodenhaftung bedeuten – auch wenn er diese Begriffe eigentlich nicht mag.
"Was mich am meisten berührt hat, war wirklich der Besuch in einem Hochhaus", berichtet er im Studio an der Weser. "Da war eine alleinerziehende Mutter mit einem Kind und sie hat eine gebrauchte Barbie verschenkt." Die Freude über das bisschen, was da war, und das Bemühen der Mutter, ihrem Kind mit nichts ein schönes Weihnachtsfest zu ermöglichen, haben ihn beeindruckt: "Das war so, wo ich sagte: Wow!" Wie schwierig die Situation für diese Mutter und ihre Tochter war, habe er deutlich gespürt. Er habe schon eine gewisse Empathie für gewisse Situationen, "auch wenn ich mit meiner grobschlächtigen Sprache oft versuche, den Eindruck darzustellen, dass ich ein Asi bin".
Ein gutes Gespür für die Weihnachtssendung von "3nach9" bewies Tim Mälzer außerdem. Er brachte die Idee ins Studio, Gäste und Gastgeber mögen sich doch untereinander Wichtelgeschenke machen, wobei er auf die Variante des "Schrottwichtelns" setzte. Dabei werden nutzlose oder skurrile Dinge verschenkt – je nutzloser und skurriler, desto besser. Er habe jedoch große Schwierigkeiten gehabt, ein passendes "Geschenk" aus seinem Fundus auszuwählen, so Mälzer im Talk mit Gastgeberin Judith Rakers: "Wenn ich Sachen geschenkt bekomme, selbst wenn sie geschmacklos und so dermaßen daneben sind, lagere ich sie ein." Er könne sie einfach nicht abgeben, weil er sonst ein schlechtes Gewissen habe. "Deshalb hoffe ich heute inständig, dass derjenige, der mir das heutige Schrottwichtelgeschenk geschenkt hat, nicht zuschaut und hoffentlich auch nicht allzu viel Emotionen darein gepackt hat."
Mälzer selbst erwichtelte übrigens eine Bündner Nusstorte. Ob diese nun alt oder neu zu ihm komme, sei ihm gleich. Er halte sich nicht so an das Mindesthaltbarkeitsdatum, so der Beschenkte: "Generell denke ich immer: Das kann ja mein Auge auch beurteilen. Wenn’s winkt oder sich bewegt oder Fell entwickelt, dann nicht mehr essen! Aber ansonsten…"
Weitere Gäste sind:
Andrea Sawatzki
Rotes Haar, Sommersprossen und ein unverwechselbares Lachen sind ihre Markenzeichen: Andrea Sawatzki, geboren im bayerischen Kochel am See, zählt zu den meistbeschäftigten und wandlungsfähigsten Schauspielerinnen Deutschlands. Mit 15 Jahren begeistert sie bereits im Schultheater ihr Publikum. Heute ist sie aus der Kino- und TV-Landschaft nicht mehr wegzudenken und überzeugt in unterschiedlichsten Rollen. Ob als Ermittlerin im "Tatort" oder als Gundula der "Familie Bundschuh" – deren Drehbücher auf ihren Romanen basieren – zieht die Tochter einer Krankenschwester ihre Zuschauer auf faszinierende Weise immer wieder in den Bann. Neben der Schauspielerei engagiert sich die Wahlberlinerin für Menschen mit Demenz und übernimmt 2023 die Schirmherrschaft der Deutschen Alzheimer Gesellschaft, um Betroffene und Angehörige zu unterstützen. Als Kind erlebt die Autorin die Alzheimer-Erkrankung ihres Vaters und weiß, welche Herausforderungen auf Familien zukommen, wenn ein Elternteil an einer Demenz erkrankt. Wie sehr sie diese Erfahrungen geprägt haben, warum sie mit ihrer Familie so gern Zeit im Süden Spaniens verbringt und wie es hinter den Kulissen abläuft, wenn sie mit ihrem Mann Christian Berkel vor der Kamera steht, erzählt Andrea Sawatzki bei 3nach9.
Uli Stein
Für ihn gibt es von klein auf nur einen Traum: Torhüter zu werden! Das hat Uli Stein geschafft: Europapokalsieger, Deutscher Meister und DFB-Pokalsieger mit dem HSV, Nationaltorhüter und insgesamt 512 Bundesliga-Spiele. Erst im Alter von 42 Jahren beendet er seine Profikarriere. Heute ist der 70-Jährige „stolz, dass ich mich trotz all den Geschichten so lange in diesem Haifischbecken gehalten habe“. Dabei läuft seine Karriere nicht gradlinig, er produziert auch außerhalb des Platzes Schlagzeilen. Legendär und unvergessen ist bis heute vor allem die „Suppenkasper-Affäre" bei der Weltmeisterschaft 1986: Weil ihm Toni Schumacher im Tor vorgezogen wurde, betitelt Stein den damaligen Teamchef Franz Beckenbauer im Kollegenkreis als „Suppenkasper". Als Folge muss er die Nationalmannschaft verlassen. 1993 sorgt sein Buch „Halbzeit“ für mediales Aufsehen. Wie der gebürtige Norddeutsche heute auf die Ereignisse von damals blickt und warum er erst jetzt von den bedrückenden Verhältnissen seiner Kindheit berichtet, erzählt Uli Stein im Dezember bei 3nach9.
Oliver Masucci
Viele Kinder haben große Träume. Doch bei Oliver Masucci geht dieser tatsächlich in Erfüllung. Der gebürtige Stuttgarter will unbedingt auf die Leinwand, ins Kino. Und obwohl ihn sein italienischer Vater zunächst nicht ernst nimmt und ihn als „Traumtänzer“ bezeichnet, verliert er nie seinen Mut und sein Ziel aus den Augen. Mit Erfolg: Masucci ist viele Jahre Ensemblemitglied renommierter Theater, sein Durchbruch als Filmschauspieler erreicht er in der Rolle als Adolf Hitler in der Filmkomödie „Er ist wieder da“. Durch die Netflix-Serie „Dark“ bekommt er internationale Bekanntheit, ist mehrfach preisgekrönt und zählt heute zu den ganz großen Charakterdarstellern der Zeit. Zuletzt verkörpert er im Fernsehen Alfred Herrhausen im gleichnamigen ARD-Drama. Bei 3nach9 spricht Oliver Masucci mit Giovanni di Lorenzo über Gemeinsamkeiten und die Geheimnisse einer guten italienischen Küche.
Nicole John
Es gibt Momente, die ein Leben komplett verändern. Bei Nicole John ist das im Jahr 2010 der Fall: Im Einsatz als Notfallsanitäterin trifft sie auf ein schwerverletztes Mädchen, welches ihr nicht mehr aus dem Kopf geht. Sie überlegt, was ihr bei einem langen Aufenthalt im Klinikum am besten helfen könnte. Ein Jahr später ruft sie gemeinsam mit ihrer Freundin, Projektmanagerin Nadja Benndorf, die Kinderklinikkonzerte e.V. ins Leben. Musikerinnen und Musiker geben in Kinderkrankenhäusern ganz spezielle Privatkonzerte vor den kleinen Patientinnen und Patienten. Diese Kinderklinikkonzerte sind bleibende, positive Erinnerungen für die ganze Familie im oft belastenden Krankenhausalltag. Wie es die Magdeburgerin geschafft hat, Künstlerinnen, Künstler und Bands wie Revolverheld, Max Giesinger, Silbermond, Wincent Weiss, Johannes Oerding und Nico Santos für ihr Projekt zu gewinnen, erzählt Nicole John bei 3nach9.
Yaël Meier
Sie möchte die Wirtschaft verändern und junges Denken in Unternehmen bringen: Yaël Meier geht dabei mit gutem Beispiel voran. Sie ist 24 Jahre jung, zweifache Mutter und leitet zwei Firmen. Weltkonzerne, die wissen wollen, wie junge Leute ticken, buchen die Beratungsleistung der jungen Schweizerin. Sie will die Arbeitswelt verändern und alte Gewohnheiten auf den Kopf stellen. In sozialen Medien ist die Unternehmerin laut und eckt mit ihrer Meinung oft an. Doch genau das will sie: lauter sein als andere, damit jeder sie hört. Der gängigen Meinung, dass die „Generation Z“ faul sei, widerspricht die Speakerin vehement. Yaël Meier spielt schon im Alter von 15 Jahren ihre erste Hauptrolle in einem Spielfilm, arbeitet nach dem Schulabschluss als Journalistin. Heute sagt sie, dass ihre Existenz polarisiert: „Entweder man hasst mich, oder man liebt mich“. 3nach9 freut sich auf das Gespräch mit Yael Meier.
Mehr Austausch in der ARD
Die Weihnachtsausgabe von „3nach9“ läuft am 20. Dezember 2024 um 22.00 Uhr im NDR/Radio Bremen Fernsehen sowie in den Fernsehprogrammen von hr, WDR und SWR. Ab 22.45 Uhr folgt das MDR Fernsehen.