Bernd Hölscher
Bernd Hölscher ist in der Rolle des erfahrenen und weltweit vernetzten Zollfahnders Gero von Bernbeck zu sehen.
Ihre Figur Gero von Bernbeck ist ein erfahrener Zollfahnder, spricht einige Sprachen und ist weltweit gut vernetzt – was reizt Sie besonders an dieser Figur?
Ich fand es für mich persönlich spannend, danach zu suchen, wann dieser abgebrühte und welterfahrene Profi Gero von Bernbeck dann doch an seine Grenzen gerät, und auszuloten, welche das sind. Wenn er allzu abgestumpft wäre und ihn nichts mehr schocken könnte, hätte ich das als weniger spannend empfunden. Wir sind alle Menschen und auch wenn Gero ab und zu bärbeißig daherkommen mag, steckt in ihm, jenseits seiner Professionalität, doch ein verwundbarer Charakter. Danach habe ich gesucht.
Warum sollten die Zuschauerinnen und Zuschauer "Der Bremerhaven-Krimi. Tödliche Fracht" anschauen?
In der breitgefächerten deutschen Krimilandschaft hat "Der Bremerhaven-Krimi" doch mindestens ein Alleinstellungsmerkmal: Er ist – soweit ich weiß – aktuell der einzige Krimi, der sich ausschließlich mit dem Zoll beschäftigt. Ich hatte z. B. bisher keine Ahnung davon, dass es eine eigene Spezial-Einheit des Zolls gibt. Und die Einsatzfelder des Zolls sind zudem sehr breit gefächert, was ein sehr breites Feld eröffnet, um nach Geschichten zu suchen, und stets geht es im buchstäblichen wie im übertragenen Sinne um Grenzen und Grenzüberschreitungen.
Eine weitere Hauptdarstellerin des Films ist die Landschaft, die in "Der Bremerhaven-Krimi" herbstlich rau ist. Was ist für Sie das Typische an dieser Gegend?
Ein rauer Krimi in einer rauen Landschaft: Die Handlungsorte dieses Krimis sind meiner Meinung nach so ungewöhnlich wie der Zoll als Zentrum des Geschehens. Damit meine ich aber gar nicht ausschließlich die atemberaubende Natur, sondern im Besonderen auch die "menschgemachten" Orte der Handlung: das Hauptquartier in einem großen Turm mit Rundumsicht auf die zu Füßen liegende Stadt (von hier oben bei jedem Wetter ein Hingucker) und ganz besonders auch das Containerterminal: Als ich dieses Gelände zum ersten Mal betreten konnte, fühlte ich mich wie in einer anderen Welt: riesige, scheinbar selbstfahrende Vehikel, deren Sinn sich erst später erschließen; tiefe Containerschluchten und hochhausgroße Schiffe im dauernden Sirenengeheul. Mehrfach glaubte ich mich in einem Sciencefiction-Film wiederzufinden. Sicherlich für viele Zuschauer der erste Einblick in diese Art von Arbeitsumfeld.