Podcast und Audiothek
Die vielleicht letzten Tage der Menschheit?

In Hollywood wird die Welt jedes Jahr unzählige Male in Filmen erobert, gesprengt, verbrannt, vergiftet und zerstört. Aber wie wahrscheinlich ist es wirklich, dass die Party eines Tages vorbei ist und die Zivilisation endet? Wie besorgniserregend sind die Bedrohungen durch Pandemien, Nuklearwaffen, Klimawandel oder Künstliche Intelligenz? Autor und Podcast-Host Jannis Funk ist im Frühjahr 2024 Vater geworden – und das bringt ihn ernsthaft zum Nachdenken. Gemessen am Durchschnittsalter wird seine Tochter gute Chancen haben, den Beginn des 22. Jahrhunderts mitzuerleben. Ein Grund für Jannis Funk, sich im neuen Bremen Zwei-Podcast jenseits des Katastrophenkinos nüchtern und neugierig mit den existenziellen Gefahren für die Zivilisation in den nächsten 100 Jahren auseinander zu setzen.
Der sechsteilige Doku-Podcast "Die vielleicht letzten Tage der Menschheit?" von Jannis Funk und Jakob Schmidt ist ab 10. April zuerst in der ARD Audiothek verfügbar (Trailer bereits abrufbar).
Folge 1: Sind unsere Tage gezählt?

Nehmen sich die Menschen viel zu wichtig, wenn sie glauben, sie könnten sich nur selbst durch ihr Handeln gefährden oder gar auslöschen? Hat die Natur das Ende möglicherweise längst beschlossen? In der ersten Folge beschäftigt sich Jannis Funk mit den Gefahren für die menschliche Spezies, die sie nicht selbst verursacht hat. In einer Sternwarte lernt er, wie Astronomen auf der ganzen Welt zusammenarbeiten, um Asteroiden zu beobachten und deren Bahnen durch das All zu berechnen. Könnte einer dieser kosmischen Gesteinsbrocken, wie vor Ewigkeiten bei den Dinosauriern, irgendwann auch das Ende der Zivilisation bedeuten? Oder liegt die größte, natürliche Gefahr vielleicht unter unseren Füßen, in der Form von Magma – im Inneren der Erde?
Folge 2: Die Angst vor der Bombe

Mit dem ersten erfolgreichen Atomtest 1945 haben die Menschen die Fähigkeit erlangt, sich selbst zu vernichten. In den Jahren des Kalten Kriegs wurden die Arsenale immer größer und die Vision der nuklearen Katastrophe wurde gesellschaftlich allgegenwärtig, von der Politik bis in die Popmusik. Aber wie wahrscheinlich ist ein atomarer Weltuntergang wirklich? Ist es heute sicherer als zur Zeit des Eisernen Vorhangs? Und – wenn Atombomben wirklich so gefährlich sind – wie konnte die Menschheit dann überhaupt 80 Jahre Atomzeitalter überleben?
Folge 3: Der unbewohnbare Planet

Wer den Klimawandel heute noch leugnet, der hat die letzten Jahrzehnte Wissenschaftsgeschichte verpasst. Aber wenn die Menschen sich gerade zu einer der größten Naturkatastrophen aller Zeiten entwickeln, gefährden sie damit auch das eigene Überleben? Wird der Planet wirklich unbewohnbar? In der dritten Folge spricht Jannis Funk mit Klimawissenschaftler Stefan Rahmstorf über Kipppunkte, die Bedeutung des Grönländischen Eisschilds und lernt vom isländischen Philosoph Andri Magnason, warum die Gesellschaft eine andere, lebensnahe Sprache braucht, um den Klimawandel wirklich zu verstehen.
Folge 4: Designer-Viren

Das Coronavirus hat allen gezeigt, wie verwundbar die globalisierte Welt heute schon ist. Aber was wäre, wenn jemand einen Erreger absichtlich so designen würde, dass er maximalen Schaden anrichtet? Ist das technisch überhaupt möglich? Und könnte eine künstliche Pandemie dann wirklich das Ende der menschlichen Spezies bedeuten? In dieser Folge recherchiert Jannis Funk zu Bioterrorismus und Experimenten, die darauf abzielen, die Übertragbarkeit von Krankheitserregern zu erhöhen – die so genannte Gain-of-Function-Forschung. Er findet heraus, wie in Laboren schon heute absichtlich gefährliche Erreger entstehen und warum Designer-Keime mit steigendem technischen Fortschritt immer wahrscheinlicher werden.
Folge 5: Das Alignment-Problem – der Aufstand der Maschinen?

Es ist eines der ältesten Klischees der Science-Fiction: Der Aufstand der Maschinen, die ihren Schöpfern ein Ende setzen. Nähert sich die Wirklichkeit dieser Fiktion langsam an? Bis heute gibt es keine sichere Lösung, um Maschinen menschliche Werte und Moral beizubringen. Erste Konsequenzen sind bereits sichtbar – beispielsweise, wenn Künstliche Intelligenz gesellschaftliche Vorurteile reproduziert und verstärkt. Doch simple Gedankenexperimente zeigen, dass selbst Algorithmen mit harmlosen Zielen zur großen Gefahr werden könnten, wenn die KI tatsächlich intelligenter als ihre menschlichen Schöpfer werden würde.
Folge 6: Die Philosophie der Apokalypse

Die letzten Folgen haben gezeigt: Es gibt viele Wege, die für die Menschheit zur existentiellen Gefahr werden könnten. Aber wie wahrscheinlich ist es, dass irgendetwas davon tatsächlich in den nächsten 100 Jahren passiert? Und was bedeutet das Wissen um diese Gefahren dann konkret für die Gesellschaft und das eigene Handeln? Gibt es so etwas wie eine moralische Verpflichtung, das Überleben der Menschheit bis in alle Zukunft zu sichern?
Der Doku-Podcast "Die vielleicht letzten Tage der Menschheit?" von Jannis Funk und Jakob Schmidt ist eine Produktion von Eschata Film für Radio Bremen (Redaktion: Tobias Nagorny) 2025.