3nach9 am 1. Dezember
Er ist Deutschlands größte Rad-Legende: Jan Ullrich. Schon als Neunjähriger gewinnt er sein erstes Schulrennen. Mit gerade einmal 23 Jahren gelingt dem gebürtigen Rostocker mit dem Gewinn der Tour de France der absolute Triumph. Das ist bisher keinem anderen Deutschen gelungen. Olympiasieger, Weltmeister, fünfmal Zweiter der Frankreich-Rundfahrt – Ullrich wird zum Helden! Und Radsport zum medialen Großereignis der 1990er und 2000er Jahre. 2006 kommt es zum Dopingskandal, Ullrich wird von der Tour de France ausgeschlossen, sein Vertrag fristlos gekündigt. Der Internationale Sportgerichtshof spricht ihn des Dopings schuldig und annulliert seine Erfolge seit Mai 2005. Jan Ullrich stürzt ab, betäubt sich mit Alkohol und Drogen. Doch er kämpft sich von ganz unten zurück ins Leben. Jahrelang schweigt er zu den Vorwürfen. Jetzt, 16 Jahre nach dem Ende seiner aktiven Sportlerkarriere, nimmt er in einer Dokumentation Stellung zu den Geschehnissen von damals. Am Tag vor seinem 50. Geburtstag spricht er bei 3nach9 auch über seine Zukunftswünsche.
Außerdem begrüßen Judith Rakers und Giovanni di Lorenzo bei der Radio Bremen-Talkshow 3nach9 am Freitag, 1. Dezember, ab 22:30 Uhr im NDR/Radio Bremen Fernsehen:
Annalena Baerbock
Seit knapp zwei Jahren steht sie als erste Frau an der Spitze des Auswärtigen Amtes: Annalena Baerbock. Diese Aufgabe verlangt ihr aktuell viel ab, denn die Politikerin muss an vielen Krisenherden dieser Welt vermitteln. Die 42-Jährige setzt sich für eine friedliche Welt ein. Bei den aktuellen Schreckensbildern, die gerade aus der Ukraine und dem Nahen Osten kommen, müsse sie jedoch „manchmal die Stopptaste drücken“, weil sie es nicht mehr ertragen könne. Die gebürtige Hannoveranerin braucht Kraft für diplomatische Gespräche und mahnt eindrücklich vor Schwarz-Weiß-Malerei in politischen Debatten. Wie die Bundesaußenministerin ihren beiden Töchtern die aktuelle Weltlage erklärt und ob sie für das Weihnachtsfest auch zuversichtliche Töne anschlagen kann, berichtet Annalena Baerbock bei 3nach9.
Max Raabe
Max Raabe singt eigentlich schon immer – im Jugendchor, in der Kantorei und auf dem Fahrrad. Nach dem Abitur zieht der ehemalige Internatsschüler nach Berlin, um Operngesang zu studieren und finanziert mit kleineren Auftritten sein Studium. Vor 37 Jahren gründet er mit Kommilitonen das Palast Orchester, 1992 folgt der Hit „Kein Schwein ruft mich an“. So viel zu den Fakten. Stets adrett gekleidet, begeistert Bariton Raabe sein Publikum seit vielen Jahren mit seiner ureigenen Version von Popmusik. Jetzt präsentiert er mit seinem Palast Orchester die oft sehr heiter-ironischen, bisweilen auch nachdenklichen Lieder der Weimarer Zeit und kehrt damit zurück zu seinen tonträgerischen Wurzeln. Aktuell kann man ihn in der vierten Staffel der ARD-Erfolgsserie „Babylon Berlin“ bewundern. Den Titelsong „Ein Tag wie Gold“ wird er mit Begleitung des Palast Orchesters live im Bremer Studio präsentieren.
Bernhard Hoëcker
Wo auf der Tastatur eines Computers sind eigentlich die beiden Punkte zu finden, die den dritten Buchstaben seines Nachnamens zieren? Eine Frage, die Bernhard Hoëcker mit Sicherheit sofort beantworten kann. Und auch sonst ist er mit ziemlich viel Wissen gesegnet. Bekannt durch die Parodiesendung „Switch“ sowie als Mitglied des Rateteams von „Genial daneben“ beantwortet er bereits seit zehn Jahren ihm Wettstreit mit Elton lustige, spannende und kuriose Fragen bei „Wer weiss denn sowas?“. Durchschnittlich 3,3 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer schalten jeden Abend im Ersten ein. Ob Hoëcker erklären kann, was genau ein Katzenhuhn ist, warum ehemalige Messdiener heute oft in der Medienbranche arbeiten und was genau seine Höhlen-Faszination ausmacht, wird in der Adventssendung von 3nach9 geklärt.
Stella Deetjen und Cosmo Deetjen
Seit fast 30 Jahren setzt sie sich für bessere Lebensumstände für arme, notleidende und stark benachteiligte Menschen ein: Stella Deetjen. Eine Schauspielausbildung gerade abgeschlossen, reist die gebürtige Hessin Anfang der 1990er Jahre mit dem Rucksack durch Indien. Eine Begegnung mit einem Lepraerkrankten verändert ihr ganzes Leben. Sie gründet einen gemeinnützigen Verein und verlagert ihren Wohnsitz nach Südasien. Der Umfang ihres Engagements wächst und breitet sich auch ins benachbarte Nepal aus. Deetjen gründet mehrere Kinderheime, über ein Dutzend Slum-Schulen und viele Geburtshäuser. Heute profitieren 65.000 Menschen von den Projekten ihres Vereins. 1998 wird sie Mutter ihres Sohnes Cosmo, der hauptsächlich in Indien und Nepal aufwächst. Beide besuchen jetzt erstmals gemeinsam eine Talkshow und erzählen unter anderem, warum der heute 25-Jährige seinen langen Schulweg mit einer Trillerpfeife absolvieren musste.
Hannelore Lay
„Ich bin ein Typ, der das Leben selbst anpackt“ – nach diesem Motto hat die Norddeutsche Hannelore Lay immer gehandelt. Seit fast 20 Jahren setzt sie sich mit ihrem Verein „Stiftung Kinderjahre“ für gleiche Bildungschancen für Kinder gerade aus benachteiligten Familien ein. Es geht ihr vor allem darum, Kindern in sehr jungen Jahren zu helfen, ihren Weg ins Leben und zu sich selbst zu finden, Freude zu erleben, Gemeinschaftserlebnisse zu teilen sowie Zuversicht und Mut für die Zukunft zu fassen – nicht immer einfach in diesen Zeiten. Gerade das Lernfach Glück ist der Hamburgerin besonders wichtig, denn die Trägerin des Bundesverdienstkreuzes ist überzeugt, dass nur glückliche Kinder eine soziale Kompetenz aufbauen und ihr Leben positiv gestimmt und selbstbestimmt in die Hand nehmen können. Sie selber hingegen hat in ihrem Leben schon von Kindheit an mit viel Unglück und Schicksalsschlägen umgehen müssen, für sich aber immer entschieden, dem Leben etwas Positives abzugewinnen. 3nach9 freut sich sehr, Hannelore Lay im Dezember zu begrüßen.
Erstsendung auf NDR/Radio Bremen-Fernsehen und hr-Fernsehen