Elmar Hügler, Fernsehjournalist und Dokumentarfilmer, verstorben

Elmar Hügler ist am 28. November 2021 im Alter von 88 Jahren in Bremen gestorben. Er verantwortete zahlreiche preisgekrönte Dokumentarfilme, unter anderem auch die Radio Bremen-Dokumentationsreihen „Unter Deutschen Dächern“ und „Kinder der Welt“. Zuletzt leitete er die Fernsehabteilung Kultur und Gesellschaft bei Radio Bremen. 

„Elmar Hügler kam zu Radio Bremen, als er sich längst einen Namen als Dokumentarfilmer gemacht hatte. In Bremen hat er weiter entsprechend seinem Ideal eines gesellschaftskritischen Dokumentarismus Dokumentarfilme gestaltet und die nachkommende Generation animiert, die Grenzen des Genres auszuloten. Er war eine der herausragenden Persönlichkeiten des Fernsehdokumentarfilms und Radio Bremens. Dafür wird er uns im Gedächtnis bleiben“, sagte Programmdirektor Jan Weyrauch.

Elmar Hügler wurde am 3. April 1933 in Laupheim (Württemberg) geboren. Er wuchs in Stuttgart und Ravensburg auf, wo er 1952 sein Abitur machte. Danach studierte er Literatur- und Theaterwissenschaften und Philosophie in München und Tübingen.

Nach einem Versuch als Lehrer an einem humanistischen Gymnasium arbeitete er freiberuflich als Autor für Zeitungen und Hörfunk.

Sein besonderes Talent für Dokumentarisches zeigte sich schnell: Unter anderem prägte er beim Süddeutschen Rundfunk die „Stuttgarter Schule“ von den sechziger bis Mitte der siebziger Jahre.  

Seine Dokumentarfilme setzen sich kritisch mit der Gesellschaft auseinander, beschritten ästhetisch neue Wege und wurden vielfach ausgezeichnet.

1974 kam Hügler zu Radio Bremen und wurde Leiter für den Bereich Feature und Magazinbeiträge. Er entwickelte zusammen mit dem damaligen Programmdirektor Dieter Ertel die Radio Bremen-Dokumentationsreihe „Unter Deutschen Dächern“ und betreute sie von 1979 bis Ende der neunziger Jahre. In dieser Zeit wurden zahlreiche Folgen mit Grimme-Preisen ausgezeichnet.  

Im Mai 1998 ging Hügler als Leiter der Abteilung Fernseh-Kultur und Gesellschaft in Rente, ausgezeichnet mit einer besonderen Ehrung des Adolf-Grimme-Instituts für sein Lebenswerk.