LUCHS-Preis Dezember für „Unser wildes Zuhause“

Der LUCHS-Preis Dezember geht an das niederländische Künstlerinnen-Duo Marieke ten Berge und Jesse Goossens für ihr Kindersachbuch „Unser wildes Zuhause“, in Übersetzung von Eva Schweikart, erschienen bei Aladin, empfohlen für Kinder ab 5 Jahren.

35 Tiere aus dem Norden der Erde stellen die beiden Künstlerinnen in ihrem Sachbuch vor – oder besser: erteilen ihnen selbst das Wort. Denn jedes Tier spricht mit eigener Stimme zu den Leserinnen und Lesern. Der Polarhase etwa erklärt, dass er nicht für ein Kuscheltier gehalten werden will. Der Luchs versichert, dass er ein guter Geheimnis-Bewahrer sei. Es könne leicht schiefgehen, wenn man Tiere sprechen ließe, schreibt Autor Klaus Humann in der aktuellen Ausgabe der Wochenzeitung DIE ZEIT. „Unser wildes Zuhause“ aber tappe nicht in die Niedlichkeitsfalle. Jesse Goossens’ Texte bauen vielmehr Verbindungen zwischen den Tieren und den Lesern auf und zeigen, dass sie sich mit manchen ihrer Eigenschaften gar nicht unähnlich sind. Die Selbstportraits der Tiere werden um Fakten zu Lebensraum, Körpergröße und Gefährdungsart ergänzt.

Illustratorin Marieke ten Berges Faszination für die Tiere des kalten Nordens hat sie auf künstlerische Weise in ihren Linolschnitten Gestalt gegeben. Die Illustrationen strahlen den Stolz, die Schönheit, aber auch die Verletzlichkeit der Tiere aus. „Die Bilder haben etwas Sakrales, Anbetungswürdiges. Als legten Säugetiere und Vögel Zeugnis ab von ihrer Einzigartigkeit, ihrem Überlebenswillen, ihrer Verwundbarkeit“, urteilt Klaus Humann. Marieke ten Berge und Jesse Goossens’ Sachbuch erinnere „auf eindringliche Art daran, wie zerbrechlich die Schöpfung ist.“

Radio Bremen stellt das Buch und die aktuellen Preisträger am Donnerstag, 1. Dezember 2022, um 15.10 Uhr auf Bremen Zwei vor. Das Gespräch zum Buch wird online unter www.bremenzwei.de/luchs abrufbar sein.

Jeden Monat vergeben DIE ZEIT und Radio Bremen den LUCHS-Preis für Kinder- und Jugendliteratur. Aus den zwölf Monatssiegern wird der Jahres-LUCHS gewählt. Zur Jury gehören die Übersetzerin Brigitte Jakobeit, Benno Hennig von Lange vom Jungen Literaturhaus Frankfurt, die Radio Bremen-Redakteurin Ziphora Robina und Autor und Philosoph Jörg Bernardy. Den Vorsitz hat Katrin Hörnlein, die bei der ZEIT das Ressort Junge Leser und die Kinder- und Jugendliteratur verantwortet.

Die LUCHS-Jury empfiehlt außerdem:

  • das Kinderbuch „Neun Wünsche für Archie“ von Helen Rutter (Atrium), übersetzt von Silke Jellinghaus, empfohlen ab 10 Jahren,.
  • das Kindersachbuch „Wind. Wo kommt er her? Wo weht er hin?“ von Olga Fadejewa (Magellan), übersetzt von Thomas Weiler, empfohlen ab 5 Jahren,.
  • das Jugendbuch „Die Sonne, so strahlend und Schwarz“ von Chantal-Fleur Sandjon (Thienemann), empfohlen ab 14 Jahren .
  • und das Kinderbuch „10 Wünsche, 7 Abenteuer und eine sprechende Katze“ von Lissa Evans (Mixtvision), übersetzt von Elisa Martins, empfohlen ab 10 Jahren.

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