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Radio Bremen legt Wirtschaftsplan für das Jahr 2012 vor

Die Mitglieder des Rundfunkrats von Radio Bremen haben in ihrer heutigen Sitzung (8.12.2011) den Wirtschaftsplan für das Jahr 2012 genehmigt und die Mittelfristige Finanzplanung bis 2016 zur Kenntnis genommen. Sie folgten damit einer Empfehlung des Verwaltungsrats.

Radio Bremen-Intendant Jan Metzger erläuterte dem Rundfunkrat, dass die konsequenten Spar-Anstrengungen des Senders die Basis für den Wirtschaftsplan 2012 seien: „Radio Bremen zeigt mit der erfolgreichen Umsetzung seines Optimierungsprojektes ‚Radio Bremen 2012’ erneut, wie kostenbewusst der Sender plant und handelt. Nur so kann es gelingen, mit dem Geld auszukommen, das Radio Bremen in dieser Gebührenperiode zur Verfügung steht.“ Trotzdem bliebe die große Sorge, dass der Sender mit seinen heutigen Einnahmen mittelfristig seinen Auftrag für das Land Bremen nicht erfüllen könne.

Den Erträgen von insgesamt 90,92 Millionen Euro (Vorjahr: 92,53 Mio. Euro) stehen im Wirtschaftsplan 2012 Aufwendungen von 92,50 Mio. Euro (92,01 Mio. Euro) gegenüber. Der Ertrags- und Aufwandsplan endet mit einem Defizit von 1,59 Mio. Euro. Der Finanzplan 2012 weist zum Ende eine Finanzierungslücke von 0,42 Mio. Euro aus (0,4 Mio. Euro).

Der Rückgang der Erträge um 1,62 Mio. Euro basiert im Wesentlichen auf dem Sinken der Gebührenerträge um 0,75 Mio. Euro und geringeren Werbeeinnahmen um 0,66 Mio. Euro im Vergleich zum Vorjahr. Die Aufwendungen werden trotz Inflation weitestgehend stabil bleiben, was nur durch weitere Kürzungen im Haushalt erreicht werden kann. Radio Bremen wird somit am Ende der Gebührenperiode 2009 bis 2012 mit einem Defizit von 0,73 Mio. Euro voraussichtlich eine „rote Null“ schreiben.

In den Jahren 2013 und 2014 wird Radio Bremen seine Aufwendungen nicht über entsprechende Erträge decken können, weil die Rundfunkbeiträge trotz steigender Kosten gleich bleiben werden. Die beiden kleinsten Landesrundfunkanstalten Radio Bremen und der Saarländische Rundfunk werden deshalb in diesen beiden Jahren ihren Zahlungsverpflichtungen nur mit Unterstützung der ARD nachkommen können. Die ARD hat den beiden Sendern eine Überbrückung des Liquiditäts-Engpasses in den Jahren 2013 und 2014 zugesagt. Auf der ARD-Sitzung in Bremen wurde beschlossen, dass die Finanzkommission der ARD im Januar 2012 entsprechende Vorschläge ausarbeiten und den Intendantinnen und Intendanten zum Beschluss vorlegen wird.

„Radio Bremen benötigt bis zum April 2012 eine belastbare Vereinbarung innerhalb der ARD, um seine Zahlungsfähigkeit zu sichern“, erklärte Intendant Jan Metzger dem Rundfunkrat. „Auf Dauer aber brauchen wir eine Verbesserung des Finanzausgleichs innerhalb der ARD, um unsere Aufgaben für das Land Bremen weiter erfüllen zu können. Die Liquiditätsbrücke ist eine weitere Zwischenlösung, die uns hilft, die aber das eigentliche Problem der Unterfinanzierung der beiden kleinsten Landesrundfunkanstalten Radio Bremen und Saarländischer Rundfunk nicht löst. Dies kann nur ein verbesserter Finanzausgleich.“

Die Vorsitzende des Rundfunkrates, Eva-Maria Lemke-Schulte, dankte in der Gremiensitzung Metzger und der gesamten Belegschaft: „Radio Bremen hat in einer sehr schwierigen finanziellen Situation wieder eine Lösung gefunden. Das war erneut schmerzhaft und es hat sich gezeigt, dass Einsparungen alleine nicht mehr ausreichen. Mittel- und langfristig muss es eine ARD-interne zukunftsfähige Lösung für Radio Bremen und den Saarländischen Rundfunk geben.“