Unternehmen

Rundfunkrat: Radio Bremen hat 2010 solide gewirtschaftet

Der Jahresabschluss 2010 ist ein wichtiger Baustein für einen ausgeglichen Haushalt zum Ende der laufenden Gebührenperiode

Die Mitglieder des Rundfunkrates haben in ihrer Sitzung am 8. September 2011 den Jahresabschluss 2010 einstimmig genehmigt und den Verwaltungsrat sowie das Direktorium entlastet. Der Rundfunkrat folgte damit den Empfehlungen des Verwaltungsrates.

Radio Bremen hat bei Gesamterträgen von 97,3 Mio. € und Gesamtaufwendungen von 94,2 Mio. € im Jahr 2010 einen Überschuss von 3,1 Mio. € erwirtschaftet. Das Eigenkapital stieg damit auf 3,3 Mio. €.

"Es ist einer enormen Kraftanstrengung zu verdanken, dass der Jahresabschluss so positiv ausfällt. Damit kommt der Sender seinem Ziel, am Ende der Gebührenperiode 2012 ein ausgeglichenes Finanzergebnis vorzulegen, ein Stück näher. Dieser Erfolg darf aber keinesfalls über die weiterhin bestehende strukturelle Unterfinanzierung der kommenden Beitragsperiode von 2013 bis 2016 hinwegtäuschen. Weitere Einschnitte im Programmangebot müssen vermieden werden," so Eva-Maria Lemke-Schulte, Vorsitzende des Rundfunkrates von Radio Bremen.

Radio Bremen-Intendant Jan Metzger sagte: „Der positive Jahresabschluss ist erfreulich und zeigt, dass wir realistisch geplant und die Planungen auch eingehalten haben. Das ist angesichts unserer sehr engen finanziellen Lage eine große Leistung und keine Selbstverständlichkeit. Die Situation von Radio Bremen bleibt angespannt und wir müssen weiter daran arbeiten, Radio Bremen mit eigener Kraft und mit Hilfe der ARD auf ein solides finanzielles Fundament zu stellen. Den Erfolg unserer Programme müssen wir weiter pflegen. Das Projekt „Digitale Garage“ für die Jungen und unser neuer 'Radio Bremen-Desk', der wichtige Themen bündeln und besser zur Geltung bringen soll, sind nur der Anfang.“

Radio Bremen bekam 2010 aus den Gebühren und dem ARD-Finanzausgleich knapp eine Million Euro (942 T€) weniger Einnahmen als im Vorjahr. Darüber hinaus beeinflussten Schwankungen am Finanzmarkt und nachlaufende Investitionen des Standortwechsels die Liquiditätssituation von Radio Bremen. Auf der anderen Seite verbesserten 1,6 Mio. Euro durch die Hamburger Beschlüsse der ARD, der Anstieg der Werbeerlöse um 700 T€ sowie interne Sparanstrengungen die Liquidität.

"Das erfolgreiche Optimierungs-Projekt 'Radio Bremen 2012' hat uns gezeigt, dass die Kürzungen in Strukturen und beim Programm-Angebot eine kritische Grenze erreicht haben", so Radio Bremen-Intendant Metzger. Weitere Einschränkungen würden die Erfüllung des Programm-Auftrages beschädigen. Die Mittelfristige Finanzplanung des Senders weist zurzeit für das Ende der laufenden Gebührenperiode ein Defizit von 731 T€ aus.

Die Herausforderung der kommenden Beitragsperiode von 2013 bis 2016 ist für Radio Bremen, die sich weiter öffnende Schere zwischen Einnahmen und Ausgaben zu schließen. Unvermeidbare Kosten-Steigerungen sind:

– natürliche Preissteigerungen bei Personal und Sachmittel (u. a. infla-   tionsbedingt);
– Re-Investitionsbedarf im Rahmen der technischen Entwicklung und zur Sicherung des Standorts;
– überproportionale Belastungen durch Altersversorgungspflichten;
– Entwicklungsbedarf zur Sicherung des Programm-Auftrages.

"Dieser Herausforderung gilt es zukünftig mit konsequentem Blick auf den Erhalt unserer Selbstständigkeit zu begegnen", erklärte Metzger in der öffentlichen Rundfunkratssitzung. "Der öffentlich-rechtliche Rundfunk muss beweisen, dass er auch in diesen Zeiten überlebensfähig ist, indem er mit kleinerem Budget, mit beweglichen Strukturen und mit innovativen Arbeitsweisen seinen Auftrag für die Allgemeinheit erfüllt", so der Intendant.

Der Jahresabschluss und der Konzernlagebericht 2010 werden in Kürze auf den Internetseiten von Radio Bremen abrufbar sein.