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Sparkurs führte zu positivem Jahresabschluss 2009

Radio Bremen hat bei Gesamterträgen von 98,9 Millionen Euro und Gesamtaufwendungen von 97,5 Mio. € im Jahr 2009 einen Überschuss von 1,4 Mio. € erwirtschaftet. Die Mitglieder des Rundfunkrates haben in ihrer Sitzung am 9. September 2010 in Bremerhaven den Jahresabschluss 2009 einstimmig genehmigt und den Verwaltungsrat sowie das Direktorium entlastet. Der Rundfunkrat folgte damit den Empfehlungen des Verwaltungsrates.

Das positive Ergebnis der Ertrags- und Aufwandsrechnung liegt damit 2,6 Mio. € über der ursprünglich für 2009 geplanten Zahl und 3,0 Mio. € über dem Fehlbetrag des Vorjahres. Der Rundfunkrat hat beschlossen, den Jahresüberschuss dem Kapitalkonto gutzuschreiben.

Radio Bremen-Intendant Metzger unterstrich bei der Vorstellung des Jahresabschlusses, "die Abrechnung des Jahres 2009 zeigt, wie sorgfältig und sparsam Radio Bremen im vergangenen Jahr gewirtschaftet hat. Wir wollen am Ende der Gebührenperiode eine schwarze Null erreichen.“ Dabei bleibe die finanzielle Situation von Radio Bremen angesichts sinkender Einnahmen kompliziert: „Anders als andere Landesrundfunkanstalten hat Radio Bremen seit Jahren keine Puffer mehr. Wir können praktisch nur noch an unserem ohnehin schmalen Programm sparen.“

Der Jahresüberschuss im Jahr 2009 führt bei Radio Bremen nicht zu einer nachhaltigen Verbesserung der Ertragssituation: 

Die wesentlichen Finanzierungsquellen zur Erfüllung der Aufgaben des Landessenders sind die Erträge aus Rundfunkgebühren, die Erträge aus dem Finanzausgleich sowie die Erträge aus dem Verkauf von Werbezeiten.

Dabei nimmt die Gebührenakzeptanz der Bevölkerung stetig ab. Dies spiegelt sich in der Gebührenertragsplanung der GEZ wider: Während die ARD für den Zeitraum von 2009 bis zum Jahr 2016 von einem Rückgang der Gebührenerträge in Höhe von 8,6 Prozent ausgeht, rechnet Radio Bremen mit einem Verlust von ca. 11,5 Prozent.

Der geschilderte Rückgang bei den Gebühreneinnahmen aller ARD-Anstalten führt gleichzeitig zu einem geringeren Finanzausgleich innerhalb der ARD-Familie. Da dieser unverändert ein Prozent des Nettogebührenaufkommens beträgt, erhielt Radio Bremen im Berichtsjahr 245 T€ weniger aus dem Finanzausgleichstopf.

Die von der Tochtergesellschaft Radio Bremen Media GmbH erzielten Werbeerlöse in Radio und TV in Höhe von 7,6 Mio. € sanken 2009 im Vergleich zum Vorjahr um 1,2 Mio. €. Die Erlöse aus Hörfunk- und Fernsehwerbung sind insgesamt aufgrund der wirtschaftlichen Situation im Jahr 2009 rückläufig. Darüber hinaus werden Werbebudgets zunehmend von der klassischen Medienwerbung in den Online-Bereich verschoben. Im Internet dürfen die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten aber keine Werbung anbieten.

Trotz der sich abzeichnenden Ertragsminderungen ist es weiterhin das erklärte Ziel der Geschäftsleitung von Radio Bremen, für die Gebührenperiode 2009 bis 2012 ein ausgeglichenes Finanzergebnis vorzulegen. Dazu sollen in den kommenden beiden Jahren weitere Einsparungen und Einnahmeverbesserungen in Höhe von mindestens 3,5 Mio. € erwirtschaftet werden. Der Sender hat deshalb bereits zum Jahresbeginn das Konsolidierungsprojekt "Radio Bremen 2012" initiiert, das mit programmverträglichen und intelligenten Sparmaßnahmen helfen soll, das Haushaltsziel zu erreichen.