Y-Kollektiv: Süchtig nach fake CBD-Liquid
Gerade tauchen synthetische Cannabinoide wieder vermehrt auf, und diesmal in einer noch gefährlicheren Form. Sie werden als Liquid für die E-Zigarette in Geschmäckern wie Kaugummi oder Zuckerwatte unter sehr irreführenden Namen verkauft. Vor allem junge Menschen geraten schnell in eine starke Abhängigkeit. Das Risiko, eine akute Psychose zu erlangen, ist fünf Mal höher als bei Cannabis und der Entzug kann genauso hart sein wie bei Heroin. In der neuesten Reportage des funk-Formats „Y-Kollektiv“ von Radio Bremen recherchiert Reporterin Alina Schulz in der Fake-CBD-Liquid-Szene und trifft Konsumentinnen und Konsumenten, die nur schwer von dieser Droge wieder wegkommen. Die Folge ist seit Donnerstag, 24. Februar, 15 Uhr, auf YouTube und funk.net zu finden.
Einer der meist verbreiteten Namen: „CBD-Liquid“ - und das, obwohl die Droge nichts mit dem Wirkstoff CBD zu tun hat. Er soll lediglich vertuschen, was eigentlich in diesen Liquids enthalten ist. Weitere Namen sind Ballerliquid, Baba-Liquid, Django, C-Liquid.
Das „CBD-Liquid“ wird online als „100 Prozent legal, 100 Prozent high machend und 100 Prozent nicht in Drogentests nachweisbar“ für sehr wenig Geld verkauft. Das High ist intensiv, hält aber maximal eine halbe Stunde an, weswegen viele das Liquid mehrmals täglich rauchen. Und vor allem junge Menschen fallen auf dieses Märchen rein. „Y-Kollektiv“-Reporterin Alina Schulz trifft Konsumentinnen und Konsumenten, die schwer von der Droge wegkommen.
Marcel berichtet, dass das Liquid sein Leben zerstört hat. Weil er durch den Konsum des Fake-CBD-Liquids an einen Punkt geraten ist, wo er sein Leben nicht mehr auf die Reihe bekommen hat, hat er sich selbst auf einer Entgiftungsstation eingewiesen. „Y-Kollektiv: Süchtig nach fake CBD-Liquid: Abhängigkeit, kalter Entzug & Klinikaufenthalt“ trifft Marcel während seines Aufenthaltes auf der Entgiftungsstation und erlebt seinen Kampf gegen seine Sucht mit.
Außerdem trifft Alina Schulz Tobi, einen 16jährigen Schüler, der noch mitten drin in seiner Sucht nach dem Ballerliquid steckt. Ihm wurde es das erste Mal im Lockdown 2020 von einem Kumpel angeboten. Tobi erzählt, dass er seinen Alltag ohne das Liquid nicht bestreiten kann. Er raucht es alle zweieinhalb Stunden, weil er ansonsten körperliche Entzugserscheinungen bekommt. Selbst im Unterricht raucht er es heimlich - möglich ist das durch die Maskenpflicht im Unterricht. Wir erleben mit, wie das Liquid Tobis Leben bestimmt.
„Y-Kollektiv“
Das „Y-Kollektiv“ steht für junge, hochwertige und haltungsstarke Reportagen. Die Gruppe junger Journalistinnen und Journalisten eine Million Abonnenten bei YouTube mit durchschnittlich mehr als fünf Millionen Abrufen pro Monat und über 270 Millionen Aufrufen insgesamt. Parallel wird auf YouTube, Instagram, Facebook und Twitter diskutiert. Im Ersten ist das Format mit dem TV-Ableger „Rabiat“ zu sehen. Seit November 2020 gibt es außerdem „Y-Kollektiv – Der Podcast“ in der ARD-Audiothek.
Das „Y-Kollektiv“ wird von Sendefähig GmbH im Auftrag von Radio Bremen (Redaktion Marcello Bonventre und Jochen Grabler) für funk produziert.